
Moritz Besel über die Premiere von Martin Schläpfers „Schwanensee“
Die Musik setzt ein, der eiserne Vorhang bleibt geschlossen. Die Musik spielt weiter, der Vorhang bleibt zu. Schließlich öffnet er sich und die Feierlichkeiten zum Geburtstag des Prinzen sind im vollen Gange. Das Bühnenbild ist opulent, fast romantisch, erinnert ans Musical und bricht mit der Erwartung einer modernen Inszenierung. Ab dem zweiten Akt wird die Handlung stilisierter, ebenso das Bühnenbild. Das entspricht schon eher den Erwartungen, zwei Würfel, die den Himmel darstellen und einige Leuchtstreifen als Horizont im Hintergrund. Hier kann sich der Tanz, die Musik und die Geschichte entfalten, ohne in Opulenz unterzugehen.
Die Musik hört auf, nun geht der Tanz weiter. Diese Sequenzen wirken zu Beginn verwirrend, da die Musik so perfekt zum Tanz zu passen scheint, doch später sind sie als Stilmittel erkennbar. Der Geist kommt zur Ruhe, kann das Gesehene verarbeiten. Schon Orson Welles fand, dass man sich auf Reisen verliert – Die Seele brauche Zeit um nachzukommen. Diese kleinen musikfreien Intermezzos scheinen genau diesen Zweck zu erfüllen. Das Ende dagegen ist abrupt und wirkt nach. Odette stirbt , der eiserne Vorhang knallt zu. So leicht wie ein Märchen begonnen ist das Ende der Tod der Liebe an sich.
Moritz Besel
Inhaber ,,Der Farbklecks – Einrahmungen, Künstlerbedarf, Geschenke‘‘
Seit nunmehr zwölf Jahren arbeitet Moritz Besel im „Farbklecks“, der Duisburger Adresse für Künstlerbedarf und Einrahmungen. Nebenbei studierte er Medien- und Kommunikationsmanagement und bereitete sich auf die Übernahme des Geschäfts vor: Seit 1. Januar 2018 ist er dessen Inhaber. Berührung mit dem Theater hatte Moritz Besel schon früh durch seinen Onkel Rainer Besel, Gründer des Duisburger Theaters „kreuz & quer“.