Moritz Besel über den Doppelabend ,,Petruschka/L’Enfant Et Les Sortilèges“
Wer bereits die Zauberflöte in der Inszenierung der Theatergruppe „1927“ gesehen hat, denkt, er wüsste, worauf er sich bei PETRUSCHKA einließe – doch weit gefehlt. Die Geschwindigkeit der Animation, das Ideenfeuerwerk und die Verschmelzung von Akrobatik mit Animation sind einzigartig. Gut, dass es hier keinen Gesang gibt, sondern nur Musik. Sonst wäre der Kopf vollends überfordert. Doch der hektische Jahrmarkttrubel überdeckt nicht das tieftraurige Motiv, an dessen Ende der Selbstmord Petruschkas steht. Das Hektische und Abgründige eines Jahrmarktes saugt einen ein, wirbelt einen herum und spuckt einen genauso schnell wieder aus.
Dagegen ist das Motiv von L’ENFANT ET LES SORTILÈGES sehr simpel. Ein unartiger Junge zerstört wütend seine Zimmereinrichtung, worauf, wie in einem Alptraum, die von ihm beschädigten Objekte lebendig werden. Selbst die Natur im Garten setzt ihm zu, worauf er schließlich zur Räson kommt und artig seine Hausaufgaben macht. So schön die Umsetzung von Gesang und Orchester im Zusammenspiel mit den Darstellern und Animationen ist, bleibt es auf einer lieblichen Ebene, die, zumindest mich, nicht so zu packen vermag, wie PETRUSCHKA.
Moritz Besel
Inhaber ,,Der Farbklecks – Einrahmungen, Künstlerbedarf, Geschenke‘‘
Seit nunmehr zwölf Jahren arbeitet Moritz Besel im „Farbklecks“, der Duisburger Adresse für Künstlerbedarf und Einrahmungen. Nebenbei studierte er Medien- und Kommunikationsmanagement und bereitete sich auf die Übernahme des Geschäfts vor: Seit 1. Januar 2018 ist er dessen Inhaber. Berührung mit dem Theater hatte Moritz Besel schon früh durch seinen Onkel Rainer Besel, Gründer des Duisburger Theaters „kreuz & quer“.