
Jenny Ritter über die Premiere von „Pique Dame“
Was haben Tschaikowsky und Puschkin mit Cowboys und Indianer zu tun: gewiss, es gibt in dem Stück Uniformen, schließlich war Herrmann ein Offizier im Militär, doch in dieser Inszenierung trug er einen braunen Cordanzug, das war ein Schock mich und nicht nachvollziehbar. Lisa wurde als Trampel vom Lande dargestellt. Die fehlenden Uniformen wurden lächerlicherweise in Cowboy- und Indianerspielen dargestellt. Das Gutelaunegefühl wurde sehr amerikanisch mit Sekt, statt mit Wodka und dann auch noch am Swimmingpool dargestellt, in Kostümen der 1950-Jahre(?)
Tschaikowskys Liebe zu Mozarts Musik wurde interessanterweise mit Kostümen und Bildern aus seiner Zeit dargestellt – seine Homosexualität mit schrägen Kostümen, Manches witzig, Vieles peinlich. Indianer wurden mit der „Zweifingergeste“ totgeschossen und fielen um? Der Sinn hat sich mir nicht erschlossen.
Es gab viele schöne Bilder – gezaubert durch wahnsinnige Lichteffekt: der Wechsel vom kitschigen pinken amerikanischen Bühnenbild wird in eine stimmungsvolle Szene verändert – alleine durch die Beleuchtung. Wunderbar.
Es waren viele schöne Momente – vor allem die Musik, mit fehlte allerdings in dieser Inszenierung die Russische Seele! der Tschaikowsky und der Puschkin!
Jenny Ritter
Tai-Chi-Lehrerin
Jenny Ritter ist Lehrerin für verschiedene Entspannungstechniken und die chinesische Kampfkunst „Tai-Chi Chuan“. In ihrer Arbeit ist ihr der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Bewegung besonders wichtig. Schon durch ihren ersten Lehrmeister, der ihr eine sehr tänzerische Art des Tai-Chi vermittelte, entwickelte sich auch ihre Begeisterung für das Ballett. Seitdem sie in der Spielzeit 2016/17 „Das Rheingold“ gesehen hat, ist Jenny Ritter nun auch ein Fan von Wagners „Ring“ und freut sich diesen als Opernscout in Düsseldorf abschließen zu können.