Dominik Mustereit über Verdis „Otello“
Der Vorhang öffnet sich und man sieht sich selbst einer Armada schwarz gekleideter Menschen gegenüber. Eine bedrückende Stimmung, die den Abend weiter bestimmen wird und die Handlung untermauert. Zwischenmenschliche Gefüge und Beziehungen werden aufgezeigt, in ganz besonderer Art und Weise. Die Beziehungen werden bestimmt durch ein Gift, das seine Wirkung erzielt und weiter steigert, je länger es wirkt. Eifersucht, Neid und Missgunst bestimmen das Geschehen. Wir sehen, wie nah sich Liebe und Eifersucht sein können, wie schnell ein Keil zwischen zwei sich liebende Menschen getrieben werden kann.
Eine Thematik, die auch heute Aktualität beweist.
Keine Farben – nur schwarz
Durch die Kontraste entsteht hier eine besonders bedrückende Atmosphäre, die unterstützend musikalisch untermauert wird. Die schwarze Bühne und die schwarze Kleidung der Darstellerinnen und Darsteller stellt die Mimik und Gestik viel stärker in den Vordergrund. Durch diese einheitliche Farbgebung wird die Leistung der Darstellerinnen und Darsteller deutlich hervorgehoben, denn die Kommunikation der Personen liegt im Vordergrund.
Ein spannender und äußerst kurzweiliger Abend, dessen Ende dramatisch in Szene gesetzt wurde und lange nicht vergessen sein wird.
Dominik Mustereit
Gymnasiallehrer in Dinslaken
Dominik Mustereit unterrichtet Biologie und Evangelische Religion am Otto-Hahn-Gymnasium Dinslaken. Als Opernscout möchte er die Welt der Oper und des Balletts näher kennen lernen und „sprachfähig“ werden, das heißt durch die regelmäßigen Opern- und Ballettbesuche, das genaue Betrachten, Besprechen und Beschreiben der Aufführungen die eigene Meinung zu bilden und auszudrücken.